England und Schottland und alles Britische liebe ich schon fast genauso lange wie den Herbst - und mindestens ebenso sehr! Kleine englische Cottages, die rauhen Küstengebiete, die Wiesen, deren Grün so anders ist als hier, aber auch die lebhaften Großstädte (Hallo London, Manchester und Edinburgh!), die britische Musikszene und ja - last but not least - auch das Essen! Nirgends wird so ungehemmt scheinbar unkulinarisches zu alles anderem als schickem, dafür aber umso wirkungsvollerem Soulfood zusammengemischt: warm, weich und manchmal auch ziemlich fettig. Eine süße Variante ist Cream Tea, schwarzer Tee mit (oft noch warmen) Scones, Schlagsahne und Marmelade serviert. Hier eine Version aus vegetarischer Vorzeit, die sich aber leicht veganisieren lässt und hier in Zukunft auch noch ihren Platz erhalten wird:
Bangers'n'Mash (Würstchen mit Kartoffelpüree) ist eine herzhafte Möglichkeit, sich echten englischen "pub grub", also Essen, das traditionell in Pubs serviert wird, als Wohlfühlessen nach Hause zu holen. Funktioniert besonders gut an einem der ersten kühlen, regnerischen Herbsttage!
Für das Püree kocht man Salzwasserkartoffeln, vielleicht mit einem Tick mehr Salz als sonst, für ca. 20 Minuten. Wenn die Kartoffeln weich sind das Kochwasser abgießen, ein Stück vegane Butter (ich verwende am liebsten Alsan) zugeben und mit einem Kartoffelstampfer (oder in einer Küchenmaschine) pürieren. Dabei nach und nach etwa eine Tasse warme Sojamilch angießen. Mit Salz, Pfeffer und einer Prise Muskat abschmecken.
Das
Rezept für die Soße (auf englisch heißt sie "gravy") habe ich über
Thrifty Living gefunden. Veganisiert ist es schnell (einfach die Butter durch vegane Butter ersetzen) und übersetzt habe ich es auch schon für Euch. Außerdem kann man die Kochzeit des Original-Rezepts stark abkürzen und Marmite (in Deutschland nicht ganz einfach zu bekommen) braucht es auch nicht unbedingt für den typisch englischen Kneipenschmaus. Also los geht's:
1 große Zwiebel (in Ringe geschnitten)
1 Knoblauchzehe
2 EL Olivenöl
1 Stück vegane Butter (ca. 10-15 Gramm)
1 EL Mehl
350 ml Gemüsebrühe
1 TL Marmite (habe ich weggelassen)
2 TL Sojasoße
1 TL Balsamico-Essig
1 Prise gemischte Kräuter (die ich auch nicht verwendet habe)
Dafür habe ich eine Hand voll gemischter Tiefkühlpilze (Pfifferling, Steinpilz, Shiitake,...) dazu getan.
Olivenöl und Butter in einem Topf schmelzen und dann die Zwiebelringe darin glasig dünsten und den fein gehackten Knoblauch dazugeben. Nach 3-4 Minuten das Mehl unter Rühren einrieseln lassen und immer schön kräftig weiter rühren, damit's nicht anbrennt. Dann nach und nach die (heiße) Gemüsebrühe einrühren, am besten mit einem Schneebesen, dann gibt's keine Klümpchen. Jetzt kommen Sojasoße, Balsamico-Essig, Pfeffer und Pilze dazu, wer mag an dieser Stelle auch die Kräuter und Marmite. Jetzt noch kurz köcheln lassen - fertig. (Wenn die Soße zu flüssig ist, kann man vorsichtig ein bisschen Maisstärke einrühren, das bindet. Aber Vorsicht! Am besten durch ein Sieb und immer schön rühren, sonst klumpt's.)
Die veganen Lieblingsbratwürstchen konnten zwischenzeitlich in der Pfanne schön knusprig werden:)
Dazu passen Erbsen, so wird's auch traditionell oft serviert.